Die Linie und das Raster

Die Linie ist uns als Betrachter überall gegenwärtig. Die Bewusstmachung der Linie in unserem Leben hat viele Facetten. Wir begegnen ihr täglich, in den Strukturen unserer Wohnung in unserem inneren Lebensbereich. Wir sehen Linien bewusst oder unbewusst. Eine Vase von schönster Linienführung, eine Form, die uns immer wieder Freude macht. Klare Linien in der Architektur, horizontale und vertikale Kanten, vielleicht eine Schräge, die die Strenge dieser Linien durchbricht. Fensterrahmen, Möbel, Regale, Bilderrahmen, Setzkästen und viele Linien mehr, die uns allein im Wohnbereich begegnen. Ein Blick aus dem Fenster in den Garten lässt uns nur erahnen, wie viele Linien sich in der Natur verbergen, flüchtig in einem schnellen Blick erhascht, in unseren Gedanken sich kurz zu einer Form ausbildend und doch wieder verloren, da im nächsten Blick etwas Neues wartet. So werden dem Sehenden ständig neue Linien präsentiert.

Ich untersuche in meinen Arbeiten im Schwerpunkt die Dynamik im Raster und in den Linien, die meine Arbeit stark beeinflussen. Ich befasse mich sehr experimentell und malerisch mit dem Hintergrund des Bildes. Dieser Hintergrund nimmt einen bedeutenden Teil meiner Arbeit ein. Der Hintergrund erzeugt flächig gesehen den größten Anteil und damit auch den deutlichsten Ausdruck von Dynamik. Mir ist es sehr wichtig, auf diese Weise Bewegung im Bild zu erzeugen.
Die Linien, Strukturen oder Raster, die ich zum Schluss auftrage bzw. abtrage, sind in ihrer Anmutung starr, aber bei genauem Hinsehen wird die Vertiefung der Ritzung klar sichtbar.

Und auch dort treten Ungenauigkeiten auf, keine Linie ist wie die andere.
Es gibt nicht die eine Linie in ihrer Wiederholung, sondern jeder Strich ist für sich betrachtet einzigartig.
Die folgenden Bilder zeigen eine Lichtinstallation, in der sich Linien und Raster auf einen Körper legen. Nichts ist so starr wie es scheint.